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Gesundheit ist mehr als das Fehlen von Krankheit
Gesundheit ist mehr als das Fehlen von Krankheit

Gesundheit ist mehr als das Fehlen von Krankheit

Gesundheit ist mehr als das Fehlen von Krankheit

Es gibt tausend Krankheiten, aber nur eine Gesundheit!

Carl Ludwig Börne, deutscher Journalist (1786 – 1837)

Manch geflügeltes Wort hat einen wahren Kern, so wie der Hinweis von Börne auf die unumstößliche Bedeutung der Gesundheit. Dennoch gilt es – wie so oft – zu relativieren. Gibt es denn nur eine ganz bestimmte Gesundheit? Was macht Gesundheit aus?

Die Seite Gesundheit in der Infosammlung von Aktiv und Gesund ist ganz den vielen Begrifflichkeiten, Facetten und Einflussfaktoren rund ums gesund Sein, Werden und Bleiben gewidmet.

Es macht Sinn, vorneweg mit einer Begriffsbestimmung zu starten, um ein gutes Grundverständnis für den Themenkomplex zu entwickeln.

Die Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO lautet:

„Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“

WHO, 1946

Diese kurze Definition birgt sehr weitreichende und vielfältige Komponenten! Zum einen wird die Dichotomie aufgelöst, der Mensch sei entweder gesund oder krank. Gesundheit ist laut WHO mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit, und sie umfasst auch nicht nur das körperliche Wohlergehen – sondern eben auch geistiges Wohlergehen und, mitunter schwerer fassbar, soziales Wohlergehen.

Beim sozialen Wohlergehen handelt es sich einerseits um intakte zwischenmenschliche Beziehungen, das Gefühl der Zugehörigkeit und die sinnstiftende Teilhabe an einer Gemeinschaft, Umwelt- und Arbeitsbedingungen, aber auch soziale Unterstützung im Bedarfsfall, etwa bei der Bewältigung von Herausforderungen oder bei Krankheit. Das soziale Wohlergehen nimmt somit auch indirekt Einfluss auf die körperliche und geistige Gesundheit.

Die klare Einordnung der Begriffe Gesundheit und Krankheit ist schwierig

Die oben breit beschriebenen Kategorien des Wohlergehens verdeutlichen: es gibt keine allgemeingültige Definition von Gesundheit oder Krankheit. Jeder hat eine eigene individuelle Auffassung davon, wie gesund er oder sie sich aktuell fühlt.

Topfit, aber in der kalten Jahreszeit hält sich ein hartnäckiger Schnupfen? Naja, dann also nicht 100 % gesund. Nach einer OP wieder aus dem Krankenhaus, die Muskeln sind schlaff, die Gelenke schmerzen, noch stellen sich kein erholsamer Schlaf oder gesunder Appetit ein? Für die behandelnden Ärzte ist diese Person wohl gesund genug und auf dem Weg weiterer Besserung, aber von subjektiv empfundenen Wohlergehen noch ein Stück entfernt. Nach Jobverlust folgen finanzielle Sorgen, Existenzängste und Depressionen? Unbehandelt und ohne eine ermutigende Perspektive machen solche Belastungen langfristig womöglich auch körperlich krank.

Gesund sein und bleiben – wie geht’s?

So breit gefächert das Spektrum auf der Skala zwischen Gesundheit und Krankheit sich darstellt, so diametral entgegengesetzt unterscheiden sich die beiden Strategien zum Schutz und Erhalt der Gesundheit:

  • Prävention
    • Prävention oder Gesundheitsvorsorge setzt bei den Gesundheitsrisiken an.
    • Ziel ist es, mithilfe von vorbeugenden Maßnahmen das Auftreten von Krankheiten zu verhindern, hinauszuzögern bzw. Krankheitsauswirkungen zu vermeiden.
    • Je nach Interventionszeitpunkt und Maßnahme wird zwischen drei verschiedenen Phasen unterschieden (Primär-, Sekundär-, und Tertiärprävention), die gemeinsam die Präventionstriade bilden.
  • Gesundheitsförderung
    • „Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess ab, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen“ (Quelle: WHO Ottawa Charta für Gesundheitsförderung, 1986)
    • Gesundheitsförderung umfasst Menschen in ihren alltäglichen Lebenszusammenhängen und nicht ausschließlich spezifische Risikogruppen.
    • Es geht dabei zum einen um die Schaffung von gesundheitsförderlichen Arbeits- und Lebenswelten (sogenannte Verhältnisförderung) und zum anderen um die Entwicklung und Förderung von persönlichen Kompetenzen für die eigene Gesundheit (sogenannte Verhaltensförderung).
    • Gesundheitsförderung ist ein sehr umfassender Ansatz, um letztlich jedem und jeder einzelnen genügend Handlungsspielräume zur Gestaltung der Bedingungen und Ursachen für das eigenen Wohlergehen zu ermöglichen.

Die beiden Strategien ergänzen einander: indem individuelle Handlungsmöglichkeiten erweitert werden, können das eigene Verhalten und die Lebensumstände möglichst positiv und gesundheitswirksam gestaltet werden. Äußere Einflussfaktoren, Belastungen, genetische Disposition etc. können sich dennoch als Risikofaktoren herausstellen, die es zu minimieren gilt. Letztlich verfolgen beide Strategien dasselbe Ziel, dessen  Einflussfaktoren wir in unterschiedlichem Maße gestalten können.

Einflussfaktoren auf die Gesundheit

Die Einflussfaktoren auf die menschliche Gesundheit werden als Gesundheitsdeterminanten bezeichnet.

Die Einflussfaktoren basieren auf mehreren Ebenen:

  • Allgemeine Bedingungen der sozioökonomischen, kulturellen und physischen Umwelt (z.B.: Gesetze, wirtschaftliche Entwicklung, Gesundheitswesen,…)
  • Lebens- und Arbeitsbedingungen (z.B.: Bildung, sozialer Status,…)
  • Soziale und kommunale Netzwerke (z.B.: Familie, Freunde,…)
  • Individueller Lebensstil (z.B.: Bewegung, Ernährung,…)
  • Biologische und genetische Faktoren (z.B.: Alter, Geschlecht, Erbanlage,…)
Determinanten der Gesundheit
Determinanten der Gesundheit, Quelle: Fonds Gesundes Österreich nach Dahlgren, G., Whitehead, M. (1991)

Zur Aufrechterhaltung und Förderung der Gesundheit muss auf allen Ebenen der Gesundheitsdeterminanten angesetzt werden. Einige davon sind angeboren bzw. nicht veränderbar, wie etwa Alter und Geschlecht. Auch ist der individuelle Einfluss auf die sozioökonomische oder physische Umwelt oft begrenzt. Einige Faktoren haben wir aber sehr gut selbst in der Hand und finden darin auch zahlreiche Möglichkeiten, unsere Gesundheit positiv zu beeinflussen.

Eine kleine Quizfrage mit Spoileralarm: Welcher Faktor hat wohl den größten Einfluss auf die Gesundheit?…

Einfluss von Gesundheitsdeterminanten
Den größten Einfluss auf die Gesundheit hat der individuelle Lebensstil.

Damit werden wir uns in den folgenden Beiträgen intensiv auseinandersetzen, sei es in Form informativer Grundlagen oder mit konkreten Tipps und Beispielen.

Weiterführende Informationen

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